Da steht es, mein neues Bike. Ein Carbonrenner aller erster Sahne. Gewichtsoptimiert, mit Carbonlaufrädern – Alles was der Altersklassenathlet so braucht. Zu gegeben das Teil ist als traditionelles Rennrad ehr für das Training im Frühjahr oder für Windschattenrennen in der Liga geeignet, wenn ich als Ersatzmann vielleicht mal zum Zuge komme. Liga ist doch eigentlich was für die Jungen und nicht für einen ‚Knapp 40er‘. Aber es ist doch eine tolle Ausrede wie man seinen langjährigen Wunsch verkaufen kann. Es ist ja nicht so, dass ‚Mann‘ nicht schon im letzten Jahr eine neue Triathlon-Zeitfahrmaschine zugelegt hätte um damit die Jungen zu beeindrucken. Naja, vor 15 Jahren habe ich über die Alten gelacht, die mit ihren teuren, scheibenrad-bestückten Maschinen von mir mit meinem Stahlrad überholt wurden. Heute bin ich auf der anderen Seite.
Aber keine Frage, das Material braucht man heute. Zwei bis drei Bikes, einen superelastischen Neo, einen Schwimmanzug für Rennen wenn kein Neo erlaubt ist, neuste Klamotten und Strümpfe aus Kompressionsmaterial… Richtig gute Investitionen!
So ‚investiert‘ man jährlich fürs Material Summen, die in den 4-stelligen Bereich gehen. Dazu kommen Wettkämpfe die Kosten im 3-stelligen Bereich verursachen. Triathlon ist halt ein teurer Spaß.
Sollte man sich so langsam nicht fragen was das eigentliche Ziel ist. Es den Jungen noch mal zu zeigen, dass man nicht zum alten Eisen gehört? Weiter Rekorde zu jagen und trotz des Alters nicht zu akzeptieren, dass man eine Minute langsamer ist als vor fünf Jahren? Oder – macht man es um fit und gesund zu bleiben?
Fit und Gesund! Fit bin ich, oder? Gesund bin ich. Ich trainiere doch so viel wie möglich. Aber wie? Gut ich habe viel Erfahrung über die Jahre gesammelt und um nach Hawaii zu kommen bedarf es schon etwas. Aber mach ich es wirklich richtig? Kenn ich wirklich meine Grenzen? Oder laufe ich Gefahr über meine Grenze zu gehen – ans Limit? Wo sind die Grenzen?
Ich investiere viel Geld in Material… Aber eine richtige sportärztliche Untersuchung habe ich mir noch nicht geleistet. Leistungsdiagnostik braucht man doch nur, wenn man sich selbst nicht einschätzen kann. Ich weis wie es geht! Das Geld kann ich mir sparen.
Und dann das – 11 km in einer guten Zeit, aber im Ziel ist mein Abgang nicht so glorreich.
Richtig investiert?
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